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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 367 mal aufgerufen
 Maria Montessoris
11BS13 Offline



Beiträge: 83

14.06.2005 12:08
Maria Montessoris Antworten

Montessori-Pädagogik
Die Eigenkräfte des Kindes fördern
von Bernd Neumeister

Zentrales Anliegen der Pädagogik Maria Montessoris ist eine "neue" Grundhaltung und Einstellung dem Kind gegenüber: Nicht das Kind soll seine ErzieherIn bewundern, sondern umgekehrt; die ErzieherIn bewundert die Fähigkeiten des Kindes und beobachtet, wie es sich zum Menschen entwickelt. Ziel ist es, die Eigenkräfte des Kindes voll zur Entfaltung kommen zu lassen.


Die sogenannte "Montessori-Pädagogik" geht zurück auf Maria Montessori, die 1870 in Italien in Chiaravalle bei Ancona geboren wurde. Sie war Ärztin und Assistentin an der Universitätsklinik in Rom, was in der damaligen Zeit für Frauen keineswegs üblich war. An der Nervenklinik war sie dort mit der medizinischen Betreuung und Beobachtung geistig behinderter Kinder beschäftigt. Durch diese Arbeit entwickelte Montessori ihr Interesse an der allgemeinen Pädagogik. Sie ergänzte ihre medizinische Ausbildung durch Studien der Psychologie und Pädagogik. Im ersten Kinderhaus im römischen Elendviertel San Lorenzo, das 1907 eröffnet wurde, erprobte Montessori ihre gesammelten Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern. In ihren Aufzeichnungen und Vorträgen spricht sie immer wieder von wichtigen Entdeckungen, die sie dort gemacht habe.

Ein bedeutendes theoretisches Werk

Maria Montessori hinterlässt der Nachwelt ein bedeutendes theoretisches Werk. Ihr erstes grundlegendes Buch wurde 1901 veröffentlicht. 1913 wurde es ins Deutsche übersetzt unter dem Titel "Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter". 1909 hielt sie in Rom den ersten Einführungskurs in ihre pädagogische Praxis und Theorie. Der 2. Weltkrieg verhinderte eine Weiterentwicklung ihrer Pädagogik. Sie hielt sich während dieser Zeit in Indien auf und fühlte sich der Haltung Gandhis verwandt. Während der Internierung durch die Alliierten hielt sie weitere Kurse ab und konnte ihre Studien fortsetzen. Nach dem Krieg kehrte sie nach Europa zurück, leitete 1946 einen Kurs in London. Seit 1949 lebte sie in Holland, wo sie 1952 starb.
In der Pädagogik Maria Montessoris geht es primär darum, den Blick auf das Kind zu richten und seine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entdecken, die es ganz von alleine und ohne Lern- und Förderprogramme entwickelt. Für Montessori sind dabei zwei Punkte wichtig: Erstens gilt es, eine "vorbereitete Umgebung" für das wahrnehmende Lernen zu schaffen - d.h. eine sorgfältig geplante Umgebung, die dem Lernen des Kindes entgegenkommt. Zweitens verlangt Montessori eine "neue Lehrerin": Entgegen den alten Erziehungsidealen muss die ErzieherIn verstehen, dass die Umgebung den Kindern gehört. Die ErzieherIn soll den Kindern nur Hilfestellung geben, um Herr ihrer Umgebung werden zu können. Für Montessori besitzen alle Lebewesen die Fähigkeit, aus der Umgebung genau das auf- und anzunehmen, was für sie notwendig ist. Die Kinder entwickeln ihre Fähigkeiten in Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung. Im Sinne Jean Piagets, der als junger Mann mit der Montessori-Pädagogik in Berührung gekommen und Mitglied der Schweizer Montessorigesellschaft war, "denkt" das Kind, indem es wahrnimmt; und es handelt, weil es im Alter von eineinhalb Jahren noch kein inneres Symbol- oder Zeichensystem hat. Auch in der präoperationalen Phase spielt die Wahrnehmung und Handlung eine wichtige Rolle für die intellektuelle Entwicklung des Kindes. Ebenso wie für Piaget ist auch für Maria Montessori Wahrnehmung - als aktive Aufnahme von äußeren Eindrücken in das Innere des Kindes - und Handlung - als Aktivität, die Spuren des inneren Denkens in der Außenwelt hinterlässt - entscheidend für die frühkindliche Entwicklung.


© Hartmut W. Schmidt


Erlernen von Fähigkeiten in sensiblen Perioden

Montessori spricht im Zusammenhang mit der Entwicklung des Kindes von "sensiblen Perioden": Damit sind Zeitphasen gemeint, in der das Lebewesen bestimmte Fähigkeiten erlernt. Im folgenden sind diese unterschiedlichen sensiblen Perioden aufgeführt: "- Von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr: Dies ist die Zeit der besonderen Aufnahmefähigkeit für alle Umwelteinflüsse und Sinneserfahrungen. - Von eineinhalb bis drei Jahren: In dieser Phase dominiert die Sprachentwicklung. - Von eineinhalb bis vier Jahren: Die Muskeln und die Koordination entwickeln sich. Das Kind hat einen besonderen Drang nach Bewegung, denn sein Interesse an Gegenständen wächst und es bewegt sich auf diese zu. - Von zwei bis vier Jahren: Jetzt verfeinert das Kind seine Bewegungen, entwickelt ein erstes Verständnis von Raum und Zeit, beschäftigt sich mit Wahrheit und Wirklichkeit. - Von zweieinhalb bis sechs Jahren: Durch zunehmende Sinneserfahrungen kommt es zu einer Verfeinerung der Wahrnehmung. - Von drei bis sechs Jahren: Das Kind wählt sich den Erwachsenen zum Modell und ist besonders empfänglich für Einflüsse seitens dieser. - Von dreieinhalb bis vier Jahren: Das Kind zeichnet viel und beginnt mit ersten, selbst entwickelten Schriftzeichen (nicht vergleichbar mit späterem Schreiben!). Von viereinhalb bis fünfeinhalb Jahren: Das Kind beginnt mit der Frühstufe des Lesens." (siehe Quellen, Becker-Textor, 34)

Sinnesmaterialien sollen Ordnung und Klarheit schaffen

Um diese sensiblen Perioden zur Geltung kommen zu lassen, muss der Erwachsene eine Umgebung schaffen, in der das Kind durch eigenes Tun und schöpferisches Lernen seine Fähikeiten entwickelt und selbstständig wird. Maria Montessori geht davon aus, dass die sinnliche Wahrnehmung unverzichtbare Voraussetzung für die begriffliche Wahrnehmung ist. Deshalb legt sie sehr viel Wert auf "Sinnesmaterialien", die die Beobachtung, die Wahrnehmung und das Zuordnungs- und Unterscheidungsvermögen fördern. So soll das Kind vom konkreten Schauen zum abstrakten Denken gelangen. Das Sinnesmaterial soll Ordnung und Klarheit beim Kind schaffen. Maria Montessori schreibt dazu: "Das Sinnesmaterial besteht aus einem System von Gegenständen, die nach bestimmten physikalischen Eigenschaften der Körper wie Farbe, Form, Maße, Klang, Zustand von Rauheit, Gewicht, Temperatur usw. geordnet sind. Jede Gruppe verfügt über die gleiche Eigenschaft, jedoch in verschiedenen Abstufungen, bei der sich der Unterschied von einem Gegenstand zum anderen gleichmäßig verändert und, wenn möglich, mathematisch genau festgelegt ist. Es wird nur ein Material ausgewählt, das sich erfahrungsgemäß für die Erziehung eignet, das kleine Kind tatsächlich interessiert und bei einer spontanen und wiederholt ausgesuchten Übung beschäftigt".(siehe Quellen, Montessori)

Im Rahmen einer "Drei-Stufen-Lektion" (siehe Umsetzung in die Praxis) soll am Ende des Lernprozesses durch den Umgang mit den Sinnesmaterialien die Namensgebung der Eigenschaften der Dinge stehen. D.h. von der sinnlichen Wahrnehmung soll ein Lernschritt hin zum abstrakten Denken gemacht werden. Durch das Hantieren mit den Sinnesmaterialien gelangen die Kinder so selbsttätig zum Denken. Diese Art des Lernens versteht Montessori als eigenständige Lebensbewältigung: Kinder schrecken durch dieses Lernen nicht mehr vor Aufgaben zurück, sondern sie verarbeiten diese durch ihr Wissen und Können, das sie im Umgang mit den Materialien gelernt haben.


In dem Buch "Maria Montessori" finden Sie eine Einführung in das Leben und Werk Maria Montessoris.

Eine praxisbezogene Einfürung in den Grundgedanken der Montessori-Pädagogik lesen Sie in dem Buch "Maria Montessori - Mit Kindern das Leben suchen"!


Elli Offline



Beiträge: 29

16.06.2005 22:11
#2 RE:Maria Montessoris Antworten

War ja ne ganz schlaue die Maria Also ne dat muss man sagen. Un ne ganz Schlimme noch dazu die hatte n unehelichen Sohn den hat se dann zur Pflege weggegeben weil sonst ihre große Karierre in Gefahr war
Warum is die eigentlich in Holland gestorben war doch n echt italienisch Mädchje?

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